Wir schreddern Daten nach neusten Richtlinien

Ob auf Papier oder elektronischen Datenträgern: Schweizweit tätig vernichtet Reisswolf Schweiz professionell vertrauliche Daten. Bruno Röschli gibt Einblicke in die verschiedenen Tätigkeitsfelder.

 

Herr Röschli, seit 20 Jahren sind Sie einer der ersten Ansprechpartner, wenn es darum geht, wichtige Daten zu vernichten. Wie kam es zu dieser Geschäftsidee?

 

Damals waren die Firmen Lottner AG in Basel und Lopatex AG in Zürich, die mittlerweile mit Reisswolf zur Recycling Gruppe Paprec Schweiz gehören, bekannt im Papier- und Kartonentsorgungsbereich. Die früheren Inhaber, die Gebrüder Lottner, prüften ein neues zusätzliches Geschäftsmodell, das in das bereits bestehende Umfeld passt und integriert werden konnte. 1997 fiel schliesslich der offizielle Startschuss für die Firma Reisswolf Aktenvernichtungs- AG Schweiz mit den heute noch bestehenden drei Standorten in Dällikon-Zürich, Basel und Buchrain-Luzern.

 

Wie hat sich die externe Akten- und Datenträgervernichtung bis heute entwickelt?

 

Die Menschen reagieren heute viel sensibler auf Datendiebstahl und den Verkauf von sensiblen Daten an Dritte. Die Auswirkungen dessen sind horrend, hohe Geldstrafen und der Imageschaden, der eine Firma ruinieren kann. Durch das neue für alle Firmen, Behörden und natürliche Personen geltende EU-Datenschutzgesetz, das Ende Mai 2018 in Kraft getreten ist, werden Schäden, die durch Missbrauch oder Unterlassung vom richtigen Umgang mit Daten entstehen, noch härter bestraft. Wir bekommen somit viel mehr Anfragen und Aufträgen als früher, jedoch sind auch die Anforderungen massiv gestiegen.

 

Was bedeutet dies für Ihre tägliche Arbeit?

 

Wir haben viel höhere Sicherheitsstandards an Mitarbeiter, Fuhrpark, Gebäude- und Maschineninfrastruktur. Das heisst für uns, wir müssen uns stetig neu ausrichten, unsere Prozesse dauernd überprüfen, gegebenenfalls anpassen und verbessern. Mit unseren drei Hochsicherheitszentren in der Schweiz bieten wir für die Vernichtung von Papierdokumenten und elektronischen Speichermedien einen optimalen, sicheren und lückenlosen Ablaufprozess an. Wir arbeiten bereits nach strengen Richtlinien – seit Juli 2016 sind wir nach der DIN 66399 zertifiziert – und bereiten oder bewahren keine Daten auf, sondern zerstören diese, damit sie nicht in falsche Hände geraten.

 

Wie können Sie sicherstellen, dass auch wirklich alle elektronischen Daten vernichtet sind?

 

Unsere Sicherheitssammelbehälter mit elektronischem Schliesssystem und RIFD-Chip sind jederzeit rückverfolgbar. Die Behälter werden ausgetauscht und/oder wir leeren die Sicherheitsbehälter in speziell dafür entwickelten Sammelfahrzeugen, wo die Akten in der Presskammer bis zum Ort der Vernichtung sicher gebunkert sind. Die Fahrzeugentleerung kann nur über eine codierte Fernbedienung geöffnet und in unserem Sicherheitszentrum entleert werden. Wem diese Sicherheitskette nicht genügt, dem steht auch ein mobiles Schredderfahrzeug im Einsatz. Zu jedem Auftrag gibt es ein Vernichtungszertifikat.

 

Für welche Branchen arbeiten Sie in erster Linie?

 

Wir sind in der ganzen Schweiz aktiv – in der Süd-, Nord-, Ost- und Westschweiz – und bieten unsere Dienstleistungen Firmen und Privatpersonen an, die mit sensiblen Daten arbeiten, diese speichern und bearbeiten. Das sind zum Beispiel Banken, Versicherungen, Krankenhäuser, Anwaltskanzleien, Verwaltungen oder auch Behörden.

 

Aber auch Entsorgungsdienstleistungen spielen bei Ihnen eine grosse Rolle!

 

Richtig, für die Entsorgung von streng vertraulichen Daten kann der Kunde wählen, ob er uns seine Daten in elektronisch gesicherten Transportbehältern übergeben will oder direkt vor Ort seine Dokumente in unserem Mobil-Schredderfahrzeug vernichtet haben möchte. Ebenso ist es möglich, vertrauliche Akten, Speichermedien sowie elektronischer Schrott- und andere Entsorgungsgüter direkt uns zu bringen und die Zerkleinerung zu überwachen.

 

Übrigens: Das zerkleinerte und datenschutzkonform vernichtete Material wird zu Grossballen gepresst und als Rohstoff in den Stoffkreislauf des Papierrecyclings zurückgeführt. Gleiches gilt für alle üblichen Materialien, die ihren Weg in diverse Recyclingprozesse finden. Fakt ist: Ob wir Ihre Datenträger bei Ihnen abholen oder Sie sie uns vorbeibringen: So oder so befinden sie sich bei uns in den besten Händen und werden nach über 20-jähriger Erfahrung gemäss DIN 66399 effizient, sicher und umweltschonend entsorgt.

 

Zum Artikel (SonntagsZeitung; PDF)

Paprec Schweiz übernimmt die REWAG

Die französischschweizerische Paprec Group übernimmt das Recycling- und Entsorgungscenter Wiggertal. Das Versprechen: mehr Angebot in einer neuen Gross-Halle.

 

Die acht Fest- und fünfzehn Teilzeitangestellten der Recycling- und Entsorgungscenter Wiggertal AG arbeiten für einen neuen Besitzer. Zwar bleibt Geschäftsführer Erich Müller im Unternehmen im Gewerbegebiet Kornweg tätig, unter anderem, um seinen Nachfolger einzuarbeiten. Er und Geschäftspartner Hans Heiniger haben ihre Aktien aber an den Branchenspitzenreiter Paprec Schweiz verkauft. Seit eineinhalb Wochen ist Erich Müller damit nicht mehr Inhaber, sondern Angestellter der REWAG.

 

Die sechs- bis manchmal gar siebentägigen Arbeitswochen sind Vergangenheit. Müller und Heiniger machen einen Strich unter eine Erfolgsstory: Seit neun Jahren ist der Entsorgungsspezialist in Oftringen am Markt, von Anfang an habe man gewinnorientiert gearbeitet, sagt Müller. «Jetzt bin ich stolz, mein Lebenswerk an die Paprec Group weiterzugeben. Die vergleichbar ist mit Grossunternehmen wie Franke, Omya, Siegfried und Müller Martini.» Er habe «viel Herzblut» in die REWAG investiert. Innerhalb der Paprec Gruppe bieten sich ihm nun neue Perspektiven.

 

Paprec will ausbauen

Der Steuersitz der REWAG soll in Oftringen bleiben. Christophe Gence, Verwaltungsrats-Delegierter und CEO der Paprec Schweiz, verspricht eine positive Entwicklung sowohl für die Kunden als auch die Mitarbeitenden. Preisanpassungen seien weder für Gross- noch Kleinkunden eingeplant. «Dafür gibt es keinen Grund», sagt Gence. «Die REWAG ist eine starke und regional etablierte Firma. Auch dank des Geschäftsleiters Erich Müller – und wir sind froh, dass er uns erhalten bleibt. Die lokale Repräsentation der REWAG wollen wir weiter entwickeln.» Konkret will die Paprec in Oftringen mittelfristig eine weitere neue und noch grössere Halle bauen, in der die Dienstleistungen unter einem Dach vereint sind: Papier, Kunststoff, Elektroschrott, Bauschutt, Glas – alles ist entsorgbar.

 

Die Recycling- und Mulden-Services bleiben ebenfalls erhalten. Hinzu kommen neue Angebote wie etwa die Papier- und Kartonsammlung für Gemeinden. Durch den Zusammenschluss mit den Branchenleadern Reisswolf und Data Ex 4000, die ebenfalls zur Paprec-Holding gehören, baut die Firma in Oftringen zudem ihre Leistungen in der Aktenvernichtung stark aus.

 

Die Paprec Schweiz AG ist ein Schweizer Unternehmen in Basel, das zur französischen Paprec Group gehört. Der Konzern erhält mit Oftringen
einen zentralen Standort im Mittelland. «Wir wollen weiter wachsen», erklärt Christophe Gence, «weshalb die Lage im goldenen Dreieck zwischen Zürich, Bern und Basel optimal ist.» Die Mitarbeiter würden übernommen und zudem gefördert. Es sei das Ziel, sagt Gence, dass die REWAG eigenständig handeln kann. «Dazu ist deren Eingliederung in unsere Gruppe sehr wichtig.» Auch Erich Müller verspricht: «Der Übergang wird reibungslos stattfinden.» Mit dem Übergang in die Paprec-Gruppe erhält die REWAG ausserdem Zugang zu neuen Absatzmärkten im europäischen Raum.

 

Für Natur und Kunde

Christophe Gence sagt, mit dem verdichteten Niederlassungsnetz und dem neuen Standort im Aargau könne die Paprec noch näher an den Kunden sein. Zudem werde die Umwelt weniger belastet. Es ist zwar nicht auszuschliessen, dass mit dem Ausbau der REWAG der Verkehr punktuell zunimmt, Gence betont aber: «Der Verkehr auf dem Schweizer Strassennetz ist heute schon da. Die Langstreckenfahrten können wir durch ein engmaschigeres Standortnetz aber verkürzen.» Das sei letztlich auch besser für die Umwelt. Nachhaltigkeit stehe für den Konzern an oberster Stelle, versichert der Paprec-CEO weiter. Nur durch dieses Verantwortungsbewusstsein und einen innovativen Unternehmergeist habe die Gruppe in ihrer 120-jährigen Geschichte überhaupt so stark wachsen können. Daran werde sich das Unternehmen auch in Zukunft – und auch in Oftringen – orientieren.

 

Zum Artikel (Zofinger Tagblatt; PDF)

Lottner feiert 120-Jahr-Jubiläum

Seit seiner Gründung im Jahr 1896 hat sich Lottner vom Basler Handelshaus zum Schweizer Spezialisten für die nachhaltige Verwertung von Rohstoffen gewandelt. Das Unternehmen zeigt sich zum Jubiläum mit einem frischen Auftritt und strebt weiteres Wachstum an allen Standorten in der ganzen Schweiz an.

 

Am 28. Oktober feierte das Nordwestschweizer Traditionsunternehmen Lottner im Beisein von Regierungsrat Dr. Lukas Engelberger sein 120-jähriges Bestehen. Über 150 Personen, darunter viele langjährige Kunden, Lieferanten und Partner des bedeutenden Schweizer Entsorgungs- und Recyclingpioniers, nahmen am feierlichen Anlass im Kunstmuseum Basel teil. Dabei präsentierte das Unternehmen auch sein neues Erscheinungsbild.

 

Teil des Alltags, aber nicht alltäglich durch zahlreiche Firmengründungen und Übernahmen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist aus Lottner die Unternehmensgruppe Paprec Schweiz mit insgesamt sieben Gesellschaften gewachsen. Zu Paprec Schweiz zählen neben der Lottner AG sechs weitere Spezialunternehmen mit Standorten in Basel (BS), Birsfelden (BL), Buchrain (LU), Dällikon (ZH) und Genf (GE).

 

Seit 2010 gehört die ehemalige Lottner Gruppe zum französischen Recycling-Konzern Paprec Group. Christophe Gence, Verwaltungsrat-Delegierter und CEO von Paprec Schweiz, betonte in seiner Rede die grossen Vorteile dieser Zugehörigkeit, die es ermöglicht habe, in neue Anlagen zu investieren, Technologien anzupassen und die Firma als Hersteller von Rohstoffen konkurrenzfähig zu machen.

 

Christophe Gence zeigte sich stolz über den eindrücklichen Wandel des Unternehmens vom Papier-, Karton- und Altkleiderhändler zum innovativen Gesamtentsorger: «Der Firmengründer Robert Lottner war ein Visionär im Recycling-Geschäft. Unsere Mitarbeitenden, Fahrzeuge und Recyclingparks sind in 120 Jahren für viele Schweizer ein unverzichtbarer Teil des privaten und beruflichen Alltags geworden. Lottner investiert kontinuierlich in innovative und nachhaltige Verwertungslösungen für Unternehmen, Gemeinden sowie Haushalte und schreiben so die eindrückliche Erfolgsgeschichte unserer Unternehmensgruppe weiter.»

 

Neue Angebote dank 120 Jahren Erfahrung

 

Ein Beispiel dafür sind neuartige Projekte zur besseren Verwertung von Kunststoffabfällen aus Verpackungsmaterialien, die gegenwärtig meist mit dem Hauskehricht entsorgt werden. Ein Pilotprojekt mit der Gemeinde Allschwil (BL) läuft erfolgreich seit Februar 2016 und hat schweizweit für Aufsehen gesorgt. Auch bei den Dienstleistungen für Geschäftskunden hatte die Gruppe um Lottner jüngst Neuigkeiten zu berichten: Die Tochterfirmen Reisswolf AG und Data EX 4000 AG haben als erste Schweizer Anbieter von Datenvernichtungslösungen die Zertifizierung nach DIN-Qualitätsstandard 66399 erhalten. Darüber hinaus hat Paprec Schweiz über Jahre in die Modernisierung ihrer Flotte investiert, die heute teilweise aus Hybridfahrzeugen besteht.